11. Etappe: Ohne Sonnencreme und Helm

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Mittwoch, 03.11.2021

von Sétubal nach "Porto Covo". 115 km.

https://www.komoot.de/tour/549562417

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Im Hostel war eine grosse, junge, gut trainierte Holländerin mit ihrem nostalgischem Fahrrad. Das Fahrrad stand schon gestern neben meinem und ich hatte mich gewundert, wer so ein altes Fahrrad über grössere Distanzen fahren würde. Nach den Dynamos und den Bremsblötzen nach war das Velo vermutlich mindestens dreissig Jahre alt. Immerhin hatte das Fahrrad zwanzig Gänge. Die Räder waren nicht wirklich für das Gewicht von Gepäck und Seitentaschen gebaut. So kommen nur asphaltierte Strassen zum Fahren in Frage. Sie hatte auch einen Helm, der die Mängel bei der Sicherheit ihres Velo kompensieren sollte. Ich selber fahre ein stabiles modernes Gravelbike mit Scheibenbremsen, aber ich trage keinen Helm. Das bietet umgerechnet vielleicht die gleiche Sicherheit. Ich trage nicht aus Eitelkeit keinen Helm. So schön ist meine Glatze nun auch nicht und er wäre ein guter Sonnenschutz. Der Helm drückt und fühlt sich wie ein Fremdkörper an. Er würde mein Gefühl von Freiheit mindern, die ich beim Fahren wahrnehme. Sonnencreme musste ich mir auf der ganzen Reise nicht einreiben. Die Sonne war in dieser Jahreszeit nicht mehr so stark. Überhaupt benutze ich Sonnencreme sehr selten, z.B. wenn ich in den Bergen eine Skitour mache. Ansonsten gewöhne ich mich langsam an die Sonneneinstrahlung durch tragen von Kleidung und sobald sich meine Haut an die Sonne gewohnt hat, exponiere ich sie mehr und mehr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sonnencreme gut für Haut und Gesundheit ist.

Von Sétubal hatte ich mit der Fähre nach Trója übergesetzt. Dann war ich lange auf asphaltierter Strasse gefahren. Dann auf Feldwegen vorbei an Reisfeldern. Ich kam gut voran. Rückenwind. Sonne. In Sines machte ich einen kurzen halt. Die Altstadt hat nicht viel zu bieten. Es gab ein unbedeutendes Fort. In einem coolen Lokal "Sacarrabos" gab es selbst gemachtes Bier, das sehr gut schmeckte und auch das Lokal hat mir sehr gut gefallen mit einer tollen Aussicht aufs Meer. Auch die brasilianische Bedienung war nicht nur nett, sondern auch schön. Nur leider lief im Hintergrund achtziger Musik, was dieses besondere Lokal dann ganz gewöhnlichen machte. Achtziger Musik war in Brasilien, als ich vor sechs Jahren da war, sehr beliebt. Selbst an der Copacabana in Rio de Janeiro, der Stadt des Sambas, lief diese Musik zu meinem Leidwesen ständig. Dabei ist die brasilianische Musik einfach grossartig. Was hat Modern Talking in Brasilien verloren?

Die Nacht schlief ich am Strand in meinem neuen Schlafsack mit Komfortzone Null Grad. Da kann eigentlich nichts schief laufen.






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