10. Etappe: Im Labyrinth der Gassen von Sétubal

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Dienstag, 02.11.2021

von Lissabon nach Setúbal. 32 km.

https://www.komoot.de/tour/548179957

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Ich wäre noch immer in Lissabon. Mein neues Hostel war aber auch wieder voll und ich war gezwungen, ein Neues zu suchen. Irgendwann war es Zeit, die zu lieben gelernte Stadt, wieder zu verlassen. Das nächste Ziel: Sétubal. Zuerst mit dem Schiff nach Barreiro und von da waren es nur noch 30 Kilometer nach Sétubal.

In einem Outdoor-Laden hatte ich einen neuen Schlafsack mit einer Komfortzone von Null Grad gekauft plus eine Schlafsackhülle gekauft. Den alten Schlafsack hatte ich zusammen mit der Sony-Kamera, die ich bis jetzt noch nie benutzt hatte und den Reisebüchern nach Hause geschickt. Jedes Gramm musste gespart muss, vor allem das Gepäck das auf meinem Rücken lastet. Ein Reisebuch ist nicht zwingend erforderlich. Mit dem Handy und dem Internet ist es heute einfach herumzureisen. Auf meiner ersten Reise in Südamerika im Jahr 1997 war ein Reiseführer essentiell und gegen nichts einzutauschen. Unmöglich. Es war Grundlage für die Hostelsuche und die Sehenswürdigkeiten waren darin aufgeführt. Alle Rucksackreisende sind nach den Empfehlungen in den Reisebüchern gereist und auch was das Nachtleben und die Kultur betraf bis zu den Reiseverbindungen. Alle wichtigen Informationen standen da drin, sind aber heute einfach über das Internet abzufragen. Ausserdem hatte ich die Reise schon vor einem Jahr vorbereitet und die wichtigen Destination auf die Landkarte übertragen.

Ich hatte vor meiner Ankunft in Portugal geplant von Lissabon wieder in den Norden Richtung Berge zu fahren. Irgendwie hatte ich noch ein bisschen Lust auf Sonne und Wärme. Bis zur Algarve sind es keine dreihundert Kilometer, also gerade mal zwei Tage, wenn man sich sputet und auf der Hauptstrasse die Kilometer zurücklegen würde, was ich aber sicher nicht vor hatte. Ob zwei oder zehn Tage spielten keine Rolle. Ich hatte keinen Termin, wo ich zurück sein sollte.

So wie üblich hatte ich mir bei Booking.com nach einen Hostel in Sétubal gesucht ohne über das Portal zu buchen. Ich wusste ja nicht, ob es Platz für mein Velo hatte.

Das Hostel lag in der Altstadt. Ich wüsste nicht wie ich das Hostel ohne elektronische Navigationshilfe hätte finden können. Es gab viele Gassen, Seitenstrassen und Abzweigungen. Ein einziges Labyrinth.

Verschlafen war Sétubal an einem Dienstag Abend auf alle Fälle. Die Stadt aber hatte Charme und bietet das, was ich schon bei anderen portugiesischen Städte festgestellt hatte: die grösste Freude in einer Stadt macht es, sich mit Freunden in einem Restaurant zu treffen, um zu schwatzen, zu essen und zu trinken. Das war vielleicht das Bedürfnis als man diese Städte baute. Ich ging am Abend noch auf eine Pizza und ein Bier. Ohne Navigation hätte ich den Rückweg nicht gefunden. Das Experiment es doch zu tun, misslang. Nicht mal der Name des Hostels war mir in Erinnerung. Die Gassen waren wie ein Irrgarten. 

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