12. Etappe: Meine ersten Früchte

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Donnerstag, 04.11.2021

von Porto Covelo nach Praia Monte Corejo (Aljezur). 87 km.

https://www.komoot.de/tour/550249884

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Die Übernachtung am Strand war ganz ok. Der Schlafsack wurde ein wenig feucht, aber ich musste nie frieren. Die Schafstelle war windgeschützt aber ein wenig abfallend. So dass ich von der Luftmatratze rutschte, die einfach zu klein und zu schmal war. Ich bin ein paar mal aufgewacht und musste auch einmal meine Blase leeren Es war kalt an der frischen Luft. Schnell wieder in den Schlafsack. 

Die Fahrradstrecke war meist asphaltiert, Hauptstrasse, aber nur wenig Verkehr und Rückenwind. So komme ich locker mit 30 km/h voran.

Ich hatte kein Kochgeschirr dabei. Dafür hätte ich keinen Platz auf meinem Velo. Zum Frühstück ass ich gewöhnlich Pastel de Nata und trank einen Kaffee. Abends ging ich ins Restaurant und ass Fisch (Peixe), Pizza oder was auch immer und danach ein Sobremesa (Desert). Im Restaurant gab es selten Früchte. Frische Früchte werden verarbeitet und dann in Form eines Desserts serviert. Es gab selten einen Früchtesalat. Früchte bekommt man im Supermarkt. Ich hatte seit meiner Ankunft vor 16 Tagen in Portugal noch keine einzige Frucht gegessen. Heute hatte ich mir im Supermercado gleich ein Kilo Mandarinen gekauft. Von diesem Tag an konsumierte ich jeden Tag Früchte. Super. Salat ist auch nicht wirklich die Lieblingsspeise der Portugiesen. Man bekommt Salat zwar zu vielen Gerichten, aber nur gerade einen Schnitt Tomate und eine Blatt Grünsalat ohne Salatsauce. Zu Hause esse ich schüsselweise Salat so viel wie ein ausgewachsenes Pferd, aber mit Salatsauce. In Portugal: nur Beilage oder wenn Salat dann: Tintenfischsalat, Eiersalat.

Ein paar Fahrradfahrer getroffen: ein Pärchen aus Holland, die mit einem klappbaren Fahrrad unterwegs waren, die sie in Portugal gekauft hatten. So wie fast alle Holländer - egal ob Frau oder Mann - waren es grosse Menschen; ein Pärchen aus Frankreich mit vollgepacktem Fahrrad,

die nach Marokko unterwegs waren und eine Belgierin. Alle schlafen im Zelt und campten wild. Ich hatte mich mit allen unterhalten, aber mit der Belgierin besonders ausführlich. Sie wird im Winter im Restaurant "Alp Total" oder so ähnlich in Davos arbeiten. Ich hatte sie darauf vorbereitet, dass Davos keine schöne Stadt sei und in einem engen Tal liege. In Davos findet das WEF und er Spengler-Cup statt, aber ich finde, dass sie ihrem Ruf nicht gerecht wird und völlig überbewertet ist. Ich selber wohnte ein Jahr lang in Davos im Gymnasium. Sie reiste alleine in der umgekehrten Richtung wie ich. Sie schlief im Zelt irgendwo. Es war auch für mich als Mann nicht immer ganz so einfach draussen zu übernachten. Als Mann fühlt man sich stärker und braucht weniger Angst zu haben. Ich habe grossen Respekt und Sympathie für jede Frau die alleine wild campt. 

Ich hatte in einem Restaurant unweit meiner Schlafstelle Sardinen gegessen und kurz meiner Mutter zum Geburtstag gratuliert. Dann schlief ich zwischen Pinienbäumen.


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