8. Etappe: Wie werde ich Millionär?

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Dienstag, 26.10.2021

von Peniche nach Ericeira. 63km.

https://www.komoot.de/tour/537917880

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Die Strasse wurde zu einem Feldweg, dann zu einem Wanderweg. Ich war froh, ein leichtes Velo mit wenig Gepäck zu haben. So war es mir möglich, es auf den Schultern zu tragen. Heute hatte ich meinen ersten platten Reifen. Es wird nur noch einen weiteren platten Reifen auf dieser Reise geben. Schuld waren Dornen. Auf dem Feldweg fuhr ich über Dornen, die über dem Weg lagen. Das Loch war so klitzeklein, dass ich es nicht finden konnte. Zum Glück hatte ich einen Reservepneu (Reifen) dabei.Ich hatte noch mit meinem Fluglehrer Manuel gefrühstückt. Anschliessend brach ich auf. Mein Tagesziel war Ericeira.
Ericeira ist ein weiterer bekannter Surfort in Portugal. Ich hatte ein Bett in einem Hostel genommen, dass mir von Lukas & Ina empfohlen wurde und das ich auch weiter empfehlen würde: Ericeira Chill Hostel

Im Schlafsaal (Dormitorio) übernachtete ein Brasilianer, der in Lausanne arbeitete. Er sprach gutes Deutsch. Bereits nach zehn Minuten verriet er mir wie er in der Schweiz zum Millionär geworden war und das innerhalb von nur zwei Jahren. Er arbeitete als Ingenieur bei Johnson & Johnson und war natürlich mit dem Impfstoff seiner Arbeitgeberin geimpft. Er lebte sehr sparsam, wohnte in Lausanne in einer Ein-Zimmer-Wohnung, ging bei Aldi oder Lidl einkaufen, ging nie Auswärts essen und auch nicht in den Mittagszeiten mit seinen Arbeitskollegen in die Kantine. Er hatte sein Geld in Aktien investiert und viel Geld gewonnen. Ich hatte ihm zu Beginn nicht vertraut. Ich hatte darauf gewartet, dass er mir vorschlägt, Geld bei ihm zu investieren, aber das erwies sich zum Glück als falsch. Er hatte was leichtes, was erfrischendes in seiner Art wie ich es von Brasilianer kannte.

Als ich 1989 meine Banklehre beendet hatte, hatte der Dow-Jones-Index die Rekordmarke von 3000 geknackt. Der Index hat am heutigen Tag (Dezember 2021) 36'052 Punkte, also zwölf mal höher. Der Schweizer Aktienindex SMI lag damals bei 1'300 Punkten. Heute ist er zehn Mal höher. Wenn ich vor 30 Jahren in sichere Aktien im Wert von einer Million investiert hätte, wäre mein Vermögen nun auf 10 Millionen angewachsen und das mit Nichts-Tun. So lange man nicht gezwungen war bei Kursverlusten zu verkaufen, war und ist die Börse ein totsicheres Spiel. Es ist wie wenn man in ein Spielcasino geht und immer als Gewinner rauskommt.  Unabhängig von seinen Fähigkeiten kann jede Person Geld gewinnen und man kann nicht mal von Spekulation sprechen. Bedingung ist natürlich, dass man Geld hat. Wie lange das noch so weiter gehen wird, ist natürlich die grosse Frage, aber die Verlockung ist gross, da sich der kleine Bürger mit normaler Arbeit kein Einfamilienhaus mehr kaufen kann. Dazu braucht es eben die Börse oder ein grosses Erbe.

Gegen seine Gewohnheiten war der Brasilianer gestern Nacht mit ein paar Gästen vom Hostel in eine Bar gegangen. Am nächsten Tag packte ihn aber ein schlechtes Gewissen sich mit vielen anderen so lange in einem kleinen Raum aufgehalten zu haben, aber leider konnte er wegen dem starken Regen nicht nach Hause (und das Taxi hätte sicher viel Geld gekostet) und viel vertrauen vom Impfstoff seiner Arbeitgeberin hatte er wohl nicht. Er war auch der Meinung, dass der ÖV nur von Geimpften oder Genesenen benutzt werden dürften. Ich bin nicht darauf eingegangen. Ich habe gelernt wie man Corona-Diskussionen schnell abbrechen kann: "Lass uns nach der elften Impfung diskutieren. Bis dann weiss man mehr."





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